S tephanie Wetekam aus Diemelsee im Landkreis Waldeck-Frankenberg führt zusammen mit ihrer Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb mit langer Tradition. Bereits in der 13. Generation arbeiten die Wetekams auf ihrem Hof. Früher züchteten sie Tiere, heute betreiben sie eine moderne Biogasanlage.
„In regenerativen Energiequellen sehen wir einen unverzichtbaren Beitrag zur Energiewende“, sagt Stephanie Wetekam. Der Familienbetrieb produziert Strom und Wärme aus Gülle, Mist, Getreide und Mais. In der Anlage vergärt die Biomasse und erzeugt Gas, das zur Energiegewinnung verwendet werden kann. Zudem entsteht Dünger, den die Landwirte der Umgebung nutzen, um ihre Felder zu bewirtschaften. Die Anlage muss täglich mit neuer Biomasse versorgt und anschließend geleert werden. „Unser Arbeitstag beginnt um 6 Uhr und endet im Winter um 18 Uhr. Im Sommer kann es durchaus 22 Uhr werden, bis der letzte Handgriff erledigt ist.“
Neben der Arbeit an der Anlage muss die Familie viel Zeit am Schreibtisch verbringen. „Alles, was in die Anlage hineinkommt und wieder herausgeht, dokumentieren wir ganz genau.“ Stephanie Wetekam würde gerne mehr Zeit auf ihren Feldern verbringen und kritisiert die aufwendigen bürokratischen Vorgaben: „Im Moment haben wir eine Politik, die sehr stark auf Belehrung des Menschen ausgerichtet ist, auf Bevormundung – und eigentlich brauchen wir das gar nicht,“ sagt sie. „Für uns wäre es viel besser, man würde einfach mehr zuhören und mal mehr hinschauen, was das Wichtige ist.“
Frau Wetekam versichert: „Sicherheit ist bei uns das A und O.“ In der Vergangenheit hat der Familienbetrieb bewiesen, dass er sich für eine nachhaltige Landwirtschaft engagiert. Kleine, mittelständische Betriebe wie die Wetekam Energie sichern die Arbeit vieler Menschen im ländlichen Raum und prägen die hessischen Kulturlandschaften durch ihre individuelle Schaffenskraft. LAND.SCHAFFT.HESSEN setzt sich dafür ein, dass die Leistung von Unternehmern und Mitarbeitern von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben im ländlichen Raum mehr Anerkennung erfährt. Das bedeutet auch, bürokratische Hürden abzubauen, die besonders mittelständische und kleine Unternehmen zunehmend belasten.