W Wiesbaden, 07.Oktober 2018. Die Initiative LAND.SCHAFFT.HESSEN richtet sich zum Erntedankfest 2018 mit einem deutlichen Appell an Politik und Verbraucher, mehr Wertschätzung für die Leistungen von Land- und Forstwirtschaft zu zeigen.
Die Initiative kritisiert, dass das Verständnis für die Belange der Land- und Forstwirtschaft und die Erwartungen von Politik und Gesellschaft an dieselbe oft stark auseinandergehen. Es herrsche ein Defizit zwischen dem, was die Landwirtschaft heute tatsächlich tue und dem, was die Verbraucher in medialen Kontexten von ihr in Erfahrung bringen. Diese Entfremdung mache es so schwierig, dem Verbraucher die enormen Leistungen der Branche nahezubringen. „Letztendlich sind und bleiben es die Landwirte, die den Bewohnern von Stadt und Land das Essen auf den Teller bringen – im Supermarkt wie im Bioladen“, so Philipp Victor Russell, einer der Initiatoren von LAND.SCHAFFT.HESSEN. Bei Dürreschäden in Hessen von über 150 Millionen Euro allein in diesem Jahr seien die zugesagten staatlichen Hilfen deshalb aus seiner Sicht gerechtfertigt.
Auch für die hessische Forstwirtschaft wurden Schäden von rund 30 Millionen Euro durch die Dürre verzeichnet. Hinzu kommen der daraus resultierende starke Befall mit Borkenkäfern in den Wäldern und Sturmschäden, die vielen Betrieben enorm zugesetzt haben. Gut begründeten Appellen der Verbände nach dringend notwendigen Finanzhilfen sind Bund und Länder bislang nicht nachgekommen. So richtet die Initiative LAND.SCHAFFT.HESSEN sich mit einer deutlichen Kritik an die hessische Landesregierung und fordert sie auf, nach den Hilfen für Landwirte auch auf die berechtigten Forderungen der Waldeigentümer einzugehen. „Die Schäden im Wald sind nicht die Folge eines falschen Waldmanagements, wie oft angeführt wird, sondern den extremen Wetterverhältnissen in diesem Jahr geschuldet“, sagt Michael von der Tann, Mitbegründer der Initiative. Zudem leiste der Wald mit seinen Funktionen als Erholungsort, Klima- und Bodenschützer, Wasserspeicher und Rohstofflieferant auch einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag.
Gerne weist die Landesregierung in Hessen solchen Fällen auf ihren Plan "Land hat Zukunft" und massive Investitionen im ländlichen Raum hin. Diese hält die Initiative LAND.SCHAFFT.HESSEN für grundsätzlich nicht ausreichend bzw. kann keine ausreichenden Ergebnisse erkennen. „Das Geld kommt bei den Bürgerinnen und Bürgern auf dem Land einfach nicht an“, kritisiert Russell. So könne es beispielweise nicht sein, dass mitten in Hessen viele Bürger und Betriebe keinen Handyempfang oder Zugang zu schnellem Internet haben bzw. ein von der Landesregierung jüngst vorgestellter Aktionsplan dies erst bis 2024 beheben will. Solche Förderprogramme brauchen einfach mehr Tempo, so die Forderung von Russell.
Man habe die Initiative gestartet, um dem ländlichen Raum mit Blick auf die Landtagswahl Ende 2018 und darüber hinaus eine starke Stimme zu geben. Die Initiative wurde von Eigentümern und Mitarbeitern von land- und forstwirtschaftlichen Unternehmen gegründet. Sie trägt ihre Forderungen aktiv an die politischen Entscheider heran und fordert sie auf, diese sowohl mit Blick auf die Landtagswahl 2018 wie darüber hinaus zu unterstützen und in ihre jeweilige Arbeit aufzunehmen.